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Die Delegiertenversammlung des SV Dreieichenhain wird aus verschiedenen Gründen als eine ganz besondere Veranstaltung in die Vereinshistorie eingehen. Da war zunächst die Verschiebung wegen der Corona-Pandemie von Ende März auf den 28.08. Wegen der Auflagen zur Durchführung erwies sich das SVD-Clubhaus jedoch als zu klein für über 60 Teilnehmer. Glücklicherweise fand man beim Nachbarverein TV Dreieichenhain einen ausreichend großen Veranstaltungsort, der dem SVD nach deren Anfrage gerne zur Verfügung gestellt wurde. Ein großes Dankeschön für die spontane Bereitschaft gilt Heiko Lenhard und dem TVD-Vorstandsteam.

Ebenfalls besonders war die Versammlung wegen der Tatsache, dass sich mit Christoph Knittel erstmals seit über 12 Jahren wieder ein Kandidat für das Amt des 1.Vorsitzenden gefunden hat. Das bis dato für Presse und Öffentlichkeitsarbeit zuständige Vorstandsmitglied führte in Abwesenheit von Hartmut Leyer durch die Versammlung. Nach einem Rückblick auf die außergewöhnlichen letzten Monate, attestierten die Rechnungsprüfer dem Verein und den Abteilungen eine einwandfreie Finanzführung. Versammlungsleiter Benjamin Dönitz beantragte in der Folge die Entlastung des Vorstandes, welche dann auch erteilt wurde.

Bei den Zielsetzungen für das Jahr 2020 erläuterte Christoph Knittel sein Konzept „Neue Wege 2020“ welches als lebendiger Leitfaden für die kommenden Jahre dienen soll. Darin beschreibt Knittel die teilweise Professionalisierung der Vorstandsstrukturen und erklärt den Hintergrund seines Antrages zur Änderung der Zusammensetzung des Vorstandes. Während der Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit in PR & Medien umgewandelt wird, soll ein neuer Vorstandsposten für den Bereich Medien entstehen. Dadurch soll der Verein in der öffentlichen Wahrnehmung gestärkt werden und den Bereich der digitalen Medien wesentlich stärker nutzen als bisher. Die hohe Eigenverantwortung der Abteilungen bezeichnet er als Erfolgsmodel und will an dieser festhalten.

Bei der Neugewinnung von Mitgliedern beschränkt sich der Leitfaden nicht nur auf Kinder und Jugendliche. Insbesondere für die Generation 50+ sollen neue Angebote durch die Abteilungen geschaffen werden. Ein besonderes Anliegen ist Christoph Knittel das Thema Behindertensport: „Behinderte haben im SVD seit jeher eine sportliche und gesellschaftliche Heimat. Allerdings sind unsere Angebote für diese Bevölkerungsgruppe bei weitem nicht ausreichend. Hier gilt es in den kommenden Jahren mehr zu tun.“ Hierfür sei beispielsweise ein Beirat für Behindertensport hilfreich. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Dreieich, Sportverbänden und Förderschulen sei hier zu suchen.

Auch beim Thema Kooperation wird Knittel deutlich: „Wir müssen die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen weiter vertiefen. Es gibt viele gute Beispiele für erfolgreiche Kooperationen, von denen alle Beteiligten profitieren. Insbesondere mit dem TV Dreieichenhain bestehen weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit, beispielsweise in den Abteilungen Tennis und Fußball.“ Hier regt er regelmäßige Treffen auf Vorstandsebene zwischen SVD und TVD an. Auch darüber hinaus hat Knittel klare Vorstellungen: „Mittelfristig darf auch ein Zusammenschluss kein Tabuthema sein. Auch wenn das Thema sicherlich emotional ist und einer breiten Zustimmung der Mitglieder bedarf, so ist für mich entscheidend, ob es allen Beteiligten letztlich Vorteile bringt. Und meiner Meinung nach ist dies der Fall.“

Auch bauliche Maßnahmen werden im Leitfaden „Neue Wege 2020“ beschrieben. Der Zustand des Clubhauses könne in den kommenden Jahren zu größeren finanziellen Belastungen führen. Daher solle die Option eines Neubaus geprüft werden. Dadurch könnten neben der Gastronomie Räumlichkeiten für bestehende und neue Sportangebote geschaffen werden. „Wenn wir unseren Mitgliedern mehr Möglichkeiten bieten wollen, dann muss der Vorstand hierfür die Grundlage schaffen.“ Auch der Neubau eine Sporthalle soll auf seine Machbarkeit hin geprüft werden. Hierfür sollen Partner aus der Wirtschaft gefunden werden, die Interesse an einer gemeinschaftlichen Nutzung haben könnten.

Im Anschluss präsentierten sich die Bewerber um die Vorstandsämter. Andreas Oliver Knittel kandidiert für das neue Amt PR & Marketing. Andreas Eufinger erklärt seine Beweggründe sich für das ebenso neue Amt Medien zu bewerben. Niklas Knittel strebt die Wahl zum Vorstand für die allgemeine Verwaltung an und der Immobilienfachmann Jörg Höck möchte den vakanten Posten des Vorstandes für Liegenschaften übernehmen.

In den folgenden Abstimmungen zu Satzungsänderungen wird der Antrag zur Umstrukturierung des Vorstandes mit großer Mehrheit angenommen. In der Folge ist der Weg frei für die Vorstandswahl. Hier wird Christoph Knittel als 1.Vorsitzender des SV Dreieichenhain gewählt. Neben den vorgenannten Bewerbern wird auch Anja Knittel erneut für den Bereich Mitgliederverwaltung bestimmt. Jürgen Dechert (Sport) und Gerhard Just (Protokoll und Schriftführung) bleiben des Weiteren bis mindestens März 2021 im Amt. Hartmut Leyer hatte zuvor angekündigt sich kommendes Jahr nicht mehr zur Wahl zu stellen. Für den Bereich Finanzen wird sich Manuela Skulteti als seine Nachfolgerin bewerben. Auch die vom Landessportbund Hessen empfohlene Satzungsänderung, die die Durchführung von Versammlungen und Sitzungen online ermöglicht, wird angenommen.

In seiner abschließenden Rede bedankt sich Christoph Knittel für das entgegengebrachte Vertrauen. „Der neue Vorstand ist bereit die Zukunft des SVD zu gestalten. Dies jedoch nicht als geschlossener Kreis, sondern mit der ausdrücklichen Einladung an alle Mitglieder, sich dem Prozess anzuschließen. Und ist bewusst, dass es einige Hürden auf dem vor uns liegenden Weg geben wird und dass wir einige Jahre für die Umsetzung benötigen werden. Manches werden wir vielleicht auch gar nicht verwirklichen können. Aber ich habe eine große Bitte. Last uns alle diese Themen objektiv und ohne Voreingenommenheit angehen. Unterschiedliche Meinungen sind eine gute Sache, aber Kompromissbereitschaft und Offenheit ebenso. Denn am Ende geht es für mich um einen entscheidenden Punkt, nämlich was für den SVD auf lange Sicht das Beste ist.“

Damit endet die Delegiertenversammlung nach gut zwei Stunden und eine spannende Zeit erwartet den SVD in den kommenden Monaten und Jahren.

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